Auf sanfte Weise abnehmen
Aus rein menschlicher Sicht ist klar, warum so viele von uns Radikaldiäten ausprobieren: Wir wollen schnelle Resultate und das bei minimalem Aufwand. Auf lange Sicht sind extreme Lebens- und Ernährungsumstellungen jedoch nicht umsetzbar. Früher oder später plagt uns unser ausgehungerter Körper mit so großen Heißhungerattacken, dass wir wieder in alte Essgewohnheiten zurückverfallen. Rein biologisch und evolutionstechnisch hat dies einen guten Grund: Wenn wir extrem hungern oder uns zu einer einseitigen Ernährung zwingen, versetzen wir unseren Körper in hohe Alarmbereitschaft, der daraufhin um sein Überleben kämpft. Bald können wir an nichts Anderes mehr denken, als schnelle Energielieferanten wie Kohlenhydrate oder Zucker.
Steter Tropfen höhlt den Stein
Natürlich hören wir oft von unglaublichen Erfolgsgeschichten über Einzelfälle, die auf gesunde Weise und in kürzester Zeit viele Pfunde abgenommen haben. Dies trifft besonders auf Schauspieler und andere Menschen, die einen eigenen Fitness-Coach haben, zu. Ohne professionelle Unterstützung kann die schnelle Gewichtsabnahme jedoch ziemlich gefährlich sein. Ein weitaus effektiverer und sicherer Weg ist daher die langsame Abgewöhnung von schlechten Angewohnheiten und das Angewöhnen kleiner Tricks, die automatisch zum Abnehmen führen. Dabei kommt es nicht darauf an, sein Leben von heute auf morgen radikal umzukrempeln. Nach und nach können kleine Veränderungen ins Leben integriert werden, sodass sie irgendwann so selbstverständlich sind wie das Zähneputzen.
Ausreichend schlafen
Abnehmen im Schlaf? Das klingt fast zu schön um war zu sein und trotzdem ist hier einiges dran. Menschen, die nur wenige Stunden pro Nacht schlafen, produzieren größere Mengen des Hormons Ghrelin. Dieses ist unter anderem für die Steuerung von Hunger- und Sättigungsgefühlen verantwortlich. Bei unzureichend Schlaf verspüren wir in der Regel mehr Hunger. Wer weniger als acht Stunden pro Nacht „an der Matratze horcht“, kann auch damit rechnen, dass der Fettspeicher im Körper nicht abgebaut wird, da der Energieumsatz gedrosselt wird. Am besten gewöhnt man sich also einen festen Schlafrhythmus an. Außerdem hat früh ins Bett gehen noch einen weiteren Vorteil: Spät abendliche Wanderungen zum Kühlschrank sind so nämlich ausgeschlossen. Stattdessen verbrennt unser schlafender Körper rund 70 Kalorien pro Stunde.
In Bewegung bleiben
Man muss nicht gleich jeden Tag ins Fitness-Studio gehen, um kleine Erfolge zu erzielen. Wichtig ist, im Alltag immer dann die etwas „mühseligere Variante“ zu wählen, wenn wir vor der Entscheidung stehen. Statt mit dem Fahrtstuhl zu fahren, können wir es uns also angewöhnen, aus Prinzip immer die Treppe zu nehmen. Frei nach dem Motto „Jeder Schritt hält fit, jeder Gang macht schlank“, verbrennen wir so eine unterschätzte Menge an Kalorien und kurbeln zusätzlich unseren Kreislauf an. Dadurch werden wir im Verlauf des Tages seltener müde und fühlen uns insgesamt energiegeladener. Für den Arbeitsplatz gibt es mittlerweile tolle höhenverstellbare Schreibtische, sodass zwischendurch auch mal im Stehen eine E-Mail verfasst werden kann.
Bewusst essen
Hierbei geht es nicht unbedingt darum, ausschließlich gesunde Lebensmittel zu sich zu nehmen, obwohl dies beim Abnehmen natürlich eine zentrale Rolle spielt. Will man ein paar Pfunde verlieren, sind Gemüse und leckeres Obst zum Naschen eigentlich unumgänglich. Egal, womit wir uns jedoch in Momenten des Hungers begnügen: Wir sollten immer darauf achten, dass wir während des Essens nicht abgelenkt sind. Es sich abends mit dem Essen vor dem Fernseher gemütlich zu machen und sich beim Kauen regelrecht berieseln zu lassen, tut also keinem gut. Menschen, die während des Fernsehens oder während der Arbeit essen, kauen in der Regel schneller und nehmen so viel zu viele Kalorien zu sich. Erst nach zwanzig Minuten setzt bei uns das Sättigungsgefühl ein, also sollten wir langsam essen und das ohne abgelenkt zu sein.
Frühstück nicht vergessen
Überspringen wir morgens einfach das Frühstück, weil wir spät dran sind oder so früh sowieso noch keinen Hunger haben, könnten wir uns damit auf lange Sicht selbst schaden. Natürlich sollten wir uns auch nicht den Magen vollstopfen, wenn wir nicht hungrig sind. Eher geht es darum, die Verdauung auf sanfte Art anzuregen. Perfekt sind leicht verdauliche Obststücke, die den Stoffwechsel und somit unsere Kalorienverbrennungsanlage in Fahrt bringt. Auch zu viel Kaffee oder schwarzer Tee ist am Morgen nicht zu empfehlen: Koffeinhaltige Getränke verstärken nämlich den Effekt der Dehydration, die uns hungrig machen kann. Vor der Nahrungsaufnahme sollte man also am Besten ein großes Glas Wasser trinken, was den Stoffwechsel noch zusätzlich animiert.
Kleine Veränderungen können auf die Dauer eine unglaublich große Wirkung haben. Dabei hilft es schon oft, sich zunächst nur in ein paar wenigen Bereichen des Lebens langsam umzustellen. Wir Menschen sind schließlich Gewohnheitstiere und brauchen unsere Eingewöhnungszeit.
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