Die Kräuter Diät
Lieber Leser und Leserinnen!
Heute werde ich, Dr. Paul Zangl, Arzt und Ernährungswissenschaftler, euch über eine besondere Art der Gewichtsabnahme berichten – nämlich der Kräuter Diät. Wie der Name schon sagt geht es bei dieser um das Abnehmen mithilfe von Kräutern, denn diese verleihen nicht nur jedem Gericht eine würzige Note, sondern verfügen auch über Vitalstoffe, die schlank machen.
Wie das möglich ist, wie die Kräuter Diät funktioniert, was man beachten muss und was ihre Vor- sowie Nachteile sind, werdet ihr im weiterführenden Artikel erfahren.
Wieso benutzt man Kräuter zum Abnehmen?
Kräuter verfügen über spezielle Kräfte. Wie wir bereits wissen, werden sie seit Jahrtausenden als Heilkräuter genutzt. Doch eine ganze spezielle sowie positive Nebenwirkung der Kräuter wurde bislang außer Acht gelassen, nämlich die Tatsache, dass ihre sekundären Pflanzenstoffe (Flavonoide) dabei helfen können, abzunehmen und schlank zu bleiben. Nachdem Melanie Wenzel, Homöopathin mit Schwerpunkt Pflanzenheilkunde, diese Erkenntnis gemacht hat, fing sie an Rezepte mit Kräutern zu entwickelt, die nicht nur schmecken, sondern auch gesund sind und schlank machen sollen.
Sie brachte ebenso den Diät-Ratgeber „Schlank mit Kräutern“ (Gräfe und Unzer Verlag) heraus, der als eine Art Anleitung dient, auf Dauer keine Probleme mehr mit Übergewicht zu haben. Seither ist die Kräuterdiät entstanden. Es gibt mehrere Variationen der Kräuter Diät, oder besser gesagt: es gibt verschiedene Arten von Kräutern, die bei individuellen Beschwerden helfen können – darauf gehe ich aber später noch genauer ein.
Jetzt möchte ich zuerst folgende Frage beantwortet haben:
Wie funktionier die Kräuter-Diät überhaupt?
Spezielle Bitterstoffe machen Kräuter zu Geheimwaffen im Kampf gegen überflüssige Pfunde:
- Sie beeinflussen den
- Machen satt.
- Wirken gegen Heißhungerattacken.
- Bringen eine träge Verdauung „auf Trab“.
- Helfen dabei, den Cholesterinspiegel zu senken.
34 Heilkräuter und Gewürze sind in diesem Zusammenhang besonders wirksam. Natürlich kann ich nicht auf jedes dieser einzeln eingehen, allerdings habe ich die wichtigsten für euch herausgesucht und werde sie nun nennen sowie beschreiben, was sie so gut zum Abnehmen eignet.
Welche Kräuter helfen beim Abnehmen?
Heilkräuter verfügen über Effekte, die beim Abnehmen helfen. Einige davon sind:
Brennnessel, Pfefferminze, Rosmarin sowie Basilikum sind anregende Kräuter für den Stoffwechsel:
- Brennnessel: Die Brennnessel regt den Stoffwechsel an. Außerdem wird ihr Extrakt schon lange zur Reinigung des Blutes und zur Entwässerung genutzt. Im Frühjahr haben die Blätter noch keine Brennhaare und können roh zum Beispiel im Salat gegessen werden. Alternativ können Sie aus den getrockneten Blättern Tee kochen, um damit abzunehmen.
- Pfefferminze: Alle Varianten dieser Pflanze enthalten frisches Menthol, welches den Leber- und Gallenfluss anregt. Außerdem nimmt es die Lust auf Süßes. Es beugt ebenso Heißhungerattacken vor.
- Rosmarin: Rosmarin hilft dabei, den Appetit zu zügeln. Die Pflanze greift auch auf unsere Fettreserven zu und darüber hinaus kurbelt sie den Stoffwechsel an. Menschen, die sich während einer Diät schlapp fühlen oder prinzipiell unter Kreislaufproblemen leiden, sollten ebenfalls zu Rosmarin greifen, da dieses dabei hilft, besagte Leiden zu stillen.
- Basilikum: Besonders gut geeignet, um den Stoffwechsel anzuregen, ist ein Teeaufguss mit Basilikum. Die Pflanze greift darüber hinaus unsere Fettreserven an und löst Wassereinlagerungen auf.
Beifuß, Schnittlauch, Kresse und Petersilie sind fettverbrennende Kräuter:
- Beifuß: Die Pflanze ist leicht bitter und erinnert im Geruch an Minze und Wacholder. Der Beifuß kurbelt die Fettverbrennung allerdings gehörig an und regt die Durchblutung an.
- Schnittlauch: Das Kraut nimmt nach der Petersilie den zweiten Platz in deutschen Küchen ein. Dieser enthält viel Vitamin C und die Senföle erhöhen den Kalorienverbrauch.
- Kresse: Kresse greift gezielt unsere Fettpölsterchen an. Damit ist die Pflanze die optimale Diät-Unterstützung. Außerdem unterstützt sie durch die Senföle ebenfalls die Verdauung und löst Darmblockaden. Zusätzlich ist das Kraut reich an Vitamin C.
- Petersilie: Das Küchenkraut hat einen positiven Einfluss auf die Fettverbrennung. Dies liegt an dem hohen Vitamin-C-Gehalt. Petersilie ist ebenso reich an Mineralstoffen und entwässert und strafft das Bindegewebe.
Thymian, Dill, Kerbel, Löwenzahn und Oregano sind verdauungsunterstützende Kräuter:
- Thymian: Thymian hat durch seine ätherischen Öle und Bitterstoffe eine günstige Wirkung auf unsere Verdauungsorgane. Außerdem schmeckt dieser auch als Gewürz vor allem in der mediterranen Küche sehr gut.
- Dill: Schon die alten Ägypter benutzten Dill zum würzen. Denn die Pflanze st ein sehr aromatisches Kraut und fördert die Verdauung an. Zusätzlich wirken die ätherischen Öle krampflösend.
- Kerbel: Die Pflanze stammt aus Südrussland und ist leicht süßlich. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung an, weswegen das Kraut als Tee auch abführend wirkt. Kerbel hat ebenso eine entgiftende Wirkung auf unseren Körper.
- Löwenzahn: Die hohe Konzentration an Bitterstoffen im Löwenzahn regt die Verdauungsorgane sowie die Funktion der Leber und Nieren an. Außerdem führt die Pflanze zur Ausscheidung alter Schlacken. Der hohe Gehalt an Magnesium wirkt darüber hinaus beruhigend auf die Nerven. Die jungen, zarten Blätter des Löwenzahn eignen sich ebenso gut für einen herben Salat.
- Oregano: Oregano ist ein beliebtes Gewürz, da es den Geschmack der Speisen verbessert. Darüber hinaus ist Oregano aber auch äußerst magenfreundlich und regt die Darmflora an. Die scharf-würzigen bis bitter-herben Blätter unterstützen ebenfalls die Leber.
Was isst man bei der Kräuter Diät?
Ich habe euch eine Reihe von leckeren Rezepten für morgens, mittags und abends zusammengestellt, die euch dabei helfen, die Schlankmacher-Kräuter in die Küche zu integrieren und täglich anders zu verwenden. Denn die Kräuter-Diät bietet viel mehr an, als nur Kräutertee. Grüne Smoothies sind ebenso eine hervorragende und leckere Methode, mithilfe von Kräutern abzunehmen.
Die 3 Rezepte, die ich für euch vorbereitet habe, sind:
- Basilikum-Pancakes mit Birnenkompott
- Kürbis-Kräuter-Flammkuchen mit Schinken
- Grünes Kartoffelpüree mit Räuchermakrele
1. Basilikum-Pancakes mit Birnenkompott (für zwei Portionen, 45 Minuten)
Eine Portion enthält: ca. 490 kcal, 21 g EW, 12 g F, 74 g KH.
Benötigt werden:
Zubereitung:
- Zuerst wird das Kompott vorbereitet.
- Dafür die Birnen waschen, abtrocknen, vierteln, entkernen und in dünne Scheiben schneiden.
- Anschließend mit 125 ml Wasser, Zitronensaft, Agavendicksaft, Zimt und Kardamom aufkochen. Bei milder Hitze offen 5 Minuten kochen lassen.
- Zum Schluss die Birnen in den Sud geben und weitere 5 Minuten köcheln.
- Das Kompott vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
- Nun werden die Pfannkuchen vorbereitet.
- Dafür Mehl und Backpulver mischen.
- Dann Quark, Eier und Milch mit dem Zucker und Salz verquirlen.
- Als nächstes die Quarkmasse unter die Mehlmischung ziehen, alles kurz zu einem Teig verrühren.
- Danach die Basilikumblätter bis auf 4 Blätter von den Stielen zupfen, abreiben und in feine Streifen schneiden und unterheben.
- Nun geht es an das Braten.
- In einer großen beschichteten Pfanne etwas Öl erhitzen.
- Kleine Teigportionen (1–2 EL) in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze von jeder Seite 3–4 Minuten goldbraun braten.
- Aus der Pfanne nehmen und im Ofen bei 80 °C warmhalten.
- Erneut etwas Fett erhitzen und die restlichen Pfannkuchen backen.
- Nun die Pfannkuchen mit dem Birnenkompott anrichten und servieren.
- Nach Belieben mit Puderzucker bestäuben und mit Basilikum garnieren.
2. Kürbis-Kräuter-Flammkuchen mit Schinken (für acht Stücke, 1 Stunde)
Eine Portion enthält: ca. 260 kcal, 11 g EW, 13 g F, 24 g KH
Benötigt werden:
- 1⁄2 Hokkaido-Kürbis (ca. 350 g)
- 2 rote Zwiebeln
- 200 g Frischkäse
- 1 Bund Schnittlauch
- 100 g Serranoschinken (in dünnen Scheiben)
- 100 ml Buttermilch
- 250 g Dinkel-Vollkornmehl
- 1⁄2 Würfel Hefe (ca. 20 g)
- 3 EL Olivenöl
- 2 EL saure Sahne
- 3 Stiele Oregano und Thymian
- Salz
- Schwarzer Pfeffer
- Mehl für die Arbeitssache
Zubereitung:
- Zuerst bereiten wir den Teig vor.
- Dafür das Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken.
- In diese die Hefe bröckeln und mit 6 EL lauwarmem Wasser verrühren.
- Anschließend Buttermilch, 2 EL Olivenöl und 1⁄2 TL Salz zufügen.
- Alles mit den Knethaken des Handmixers zu einem glatten Teig verkneten.
- Zum Schluss zu einer Kugel formen und zugedeckt 45 Minuten gehen lassen.
- Nun bereiten wir den Kürbis vor.
- Angefangen wird damit, diesen zu waschen und die Kerne und fasrige Stellen zu entfernen.
- Dann das Fruchtfleisch mit der Schale erst in 2 cm breite Spalten, dann quer in dünne Scheiben schneiden.
- Jetzt geht es an die Kräutermischung.
- Für diese die Zwiebeln schälen und in feine Streifen schneiden.
- Frischkäse mit saurer Sahne, Salz und Pfeffer verrühren.
- Nun die Kräuter waschen, trockenschütteln, Blätter abzupfen und fein hacken. Außerdem Schnittlauch in kleine Röllchen schneiden.
- Zum Schluss die Kräuter und das Schnittlauch unter die Frischkäsemasse rühren.
- Zum Schluss natürlich das Backen.
- Zuerst den Backofen auf 220 °C vorheizen.
- Nun den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche durchkneten, dann auf einem mit Backpapier belegten Blech ausrollen.
- Anschließend die Teigplatte mit der Käse-Mischung bestreichen und Zwiebeln darauf verteilen, mit dem verbliebenen Öl beträufeln.
- Den Kuchen im Ofen 15 Minuten backen lassen.
- Zum Schluss den Schinken mundgerecht zerpflücken und mit den übrigen Kräutern aufstreuen.
- Servieren und genießen.
3. Grünes Kartoffelpüree mit Räuchermakrele (für 2 Personen, 30 Minuten)
Eine Portion enthält: ca. 550 kcal, 32 g EW, 34 g F, 27 g KH
Benötigt werden:
- 2 geräucherte Makrelenfilets (ohne Haut, ca. 125 g)
- 350 g vorwiegend festkochende Kartoffeln
- 10 g getrocknete Tomaten (in Öl)
- 125 ml Milch
- 50 g gemischte Küchenkräuter (zum Beispiel Dill, Kerbel, Petersilie, Schnittlauch,…)
- 1⁄2 TL Moringablattpulver
- 2 weiße Aceto balsamico
- 2 EL Olivenöl
- Salz
- Schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
- Zuerst fangen wir mit den Kartoffeln an.
- Dafür diese schälen, waschen, und in grobe Stücke schneiden.
- In 250 ml Salzwasser in einem geschlossenen Topf etwa 20 Minuten garen lassen.
- Während die Kartoffeln garen, Essig mit Salz, Pfeffer und 1 EL Olivenöl verrühren.
- Anschließend Tomaten abtropfen lassen, fein würfeln und unterheben.
- Die Kräuter kurz abbrausen, trockenschütteln, die Blätter abzupfen und bis auf ein paar Blättchen zum Garnieren grob schneiden.
- Nun die Milch in einem hohen Topf erhitzen, aber nicht kochen lassen.
- Letztlich die Kräuter dazugeben und pürieren.
- Nachdem die Kartoffeln fertig gegart sind, diese abgießen und auf dem ausgeschalteten Herd kurz ausdampfen lassen.
- Danach durch eine Kartoffelpresse drücken oder mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken.
- Das übrige Öl und die Kräutermilch unterarbeiten.
- Das Püree mit Salz, Pfeifer und Moringa abschmecken und verfeinern.
- Auf Tellern anrichten, mit Vinaigrette beträufeln und mit Kräutern garnieren.
- Die Makrelenfilets dazu servieren und genießen.
Hilfreiche Diät-Tipps für den Alltag:
Mit Kräuterkunde und Rezepten ist noch nicht alles getan. Deswegen habe ich einige praktische Tipps vorbereitet, wie man sein Verhältnis zum Essen und zur Ernährung analysieren und verbessern kann. Diese sind:
- Immer etwas mehr trinken (Mineralwasser und ungesüßte Kräutertees) als man Durst hat.
- Immer „leicht mit schwer“ kombinieren, das heißt: zum Beispiel Fleisch mit Salat essen, statt Nudeln mit Kartoffeln.
- Bei Heißhunger hilft die Hampelmann-Übung oder Zähneputzen, da der Körper damit das Schlafen gehen signalisiert und somit denkt, dass „Essenszeit“ vorbei ist.
- Bei Lust auf Süßes am besten einen Riegel dunkle Schokolade schmecken, denn diese enthält so viele Flavonoide wie 6 Äpfel und ist gleichzeitig auch noch ein gutes Dessert.
Vorteile der Kräuter-Diät
- Mit der Kräuter-Diät lässt sich auf gesunde Weise abnehmen. Dies wurde sogar von einer Studie nachgewiesen, denn die Probanden nahmen innerhalb von sechs Wochen knapp vier Kilogramm ab, und das ohne Kalorienzählen und nur mit einer Ernährung, die reich an natürlichen Bitterstoffen aus Gemüse und Kräutern war.
- Die Kräuter-Diät benötigt kein Kalorienzählen.
- Das Abnehmen mit der Kräuter Diät ist ist sinnvoll, denn der Diät-Erfolg bleibt meist dauerhaft bestehen, statt direkt in den gefürchteten „Jo-Jo-Effekt“ überzugehen.
- Die Kräuter Diät ist eine gesunde Ernährungsweise aus frischen, vitalstoffreichen Lebensmitteln. Wer wenigstens ein Gericht pro Tag mit frischen Kräutern isst, tut viel für seine Gesundheit und seine schlanke Linie.
Nachteile der Kräuter Diät
- Es könnte für einige im stressigen Alltag schwierig sein, täglich frisch zu kochen.
- Es ist ebenso schwierig, immer aktuell die am besten marktfrischen Zutaten zu bekommen.
Mein Fazit zur Kräuter Diät
Die Kräuter-Diät ist für jeden geeignet, der gerne isst und ungerne Kalorien zählt, aber trotzdem schlank werden oder bleiben möchte. Es gibt viele ausgewogene und leckere Rezepte, die vermitteln, wie man auf Dauer gesunde Ernährung richtig gut schmecken und genießen kann.
Fakt ist allerdings, dass man sich hochwertig und nachhaltig ernähren muss, um Abzunehmen. Ungesunde Nahrung, Fertiggerichte aus der Mikrowelle und Fast Food sind nämlich Schuld an der weltweiten Epidemie von Übergewicht. Für Menschen, die auf diese Art von Nahrung nicht verzichten können oder möchten, könnte die Kräuter Diät schwieriger werden.
Nichts desto trotz kann ich als Arzt und Ernährungswissenschaftler nur „JA“ zur Kräuter Diät sagen. Für diejenigen, die sich also entschließen, sie zu machen, hoffe ich, dass mein Beitrag hier geholfen hat und dass die Rezepte euch schmecken. Viel Glück beim Abnehmen!