Die Fastenkur
Liebe Redaktion von feminea.net,
ich heiße Juri Laska und bin Fitnesstrainer. Ich arbeite an 2 Tagen festangestellt in einem Fitness-Studio. Den Rest der Woche betreue ich diverse Klienten als Personal Trainer. Da Fitness nicht nur mit Sport zu tun hat, sondern auch mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, interessiere ich mich sehr für dieses Thema und bin deshalb auch oft zur Recherche auf Eurer Seite.
Ich würde Euch gerne ein paar Informationen zu Fastenkuren zukommen lassen. Ich habe mich damit sehr intensiv beschäftigt, weil viele meiner Klienten nicht nur zu viele Kilos mit sich herumschleppen, sondern sich auch sehr ungesund ernähren.
Bevor man auf eine gesündere Ernährung umsteigt ist die Durchführung einer Fastenkur sehr nützlich, weil sie den Körper entschlackt und von Giftstoffen befreit und ihn damit gut auf eine Ernährungsumstellung vorbereitet. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr meinen Beitrag veröffentlichen könntet!
Viele Grüße,
Juri Laska
Die wichtigste Information gleich zu Beginn:
Eine Fastenkur eignet sich nicht zur schnellen Gewichtsabnahme und ist auch keine Diät im eigentlichen Sinn. Zwar verliert man in der Regel mit der Fastenkur auch einige Kilo Gewicht, die hat man meist aber auch schnell wieder drauf, wenn man nach dem Ende der Fastenkur zu „normalem“ Essen zurückkehrt.
Die Fastenkur im Video erklärt:
Wie funktioniert eine Fastenkur?
Die klassische Fastenkur besteht aus drei Schritten:
- Umstellung
- Entschlackung
- Wiederaufbau oder Fastenbrechen
Während der Umstellungsphase wird die Ernährung allmählich umgestellt. Verboten sind jetzt schon Alkohol, Nikotin, Kaffee und zuckerhaltige Süßigkeiten. Stattdessen sollen mindestens 3- 4 Liter Flüssigkeit am Tag getrunken werden – Wasser, Saft, Tee oder Brühe.
Das eigentliche Fasten findet erst in der 2. Phase, der Entschlackung, statt. Doch bevor es soweit ist , muss der Magen-Darm-Trakt gereinigt werden, in der Regel durch Glaubersalz oder Einläufe. Während der Entschlackungsphase werden keine festen Speisen mehr zu sich genommen, unser Körper bekommt die benötigten Nährstoffe nur noch durch Flüssigkeiten.
Geeignet sind:
- Wasser
- Früchtetees
- Obstsäfte
- Gemüsesäfte
- Brühen
Es gibt auch Fastenkuren, die in der Entschlackungsphase ein wenig feste Nahrung erlauben, doch dazu komme ich später. Wenn nach dem Ende der Fastenkur der Körper wieder an normale Nahrung gewöhnt werden soll, muss das langsam und behutsam geschehen. Aus diesem Grund sollten nur leichte und fettarme Speisen verzehrt werden. Oft empfohlen wird eine Möhre oder ein Apfel und Gemüsebrühe. Alkohol, Koffein, Zucker und Fett sollten auch jetzt noch tabu sein, weil der Körper mit ihrer Verarbeitung in diesem Stadium noch überfordert wäre.
Was für Fastenkuren gibt es?
Fasten nach Otto Buchinger
Der Internist Otto Buchinger entwickelte diese Fastenkur und eröffnete 1920 die erste Klinik für Heilfasten in Deutschland. Buchingers Fastenkur ist eine reine Trinkkur, zum Einsatz kommen Gemüsebrühen, Säfte und Tees. Buchinger Heilfasten wird hauptsächlich in Kliniken durchgeführt. Eine ambulante Durchführung ist möglich, allerdings nur mit fachkundiger therapeutischer Begleitung.
Fasten nach Hildegard von Bingen
Die Benediktinerin Hildegard von Bingen lebte von 1098 bis 1179 und verfügte über ein exzellentes Wissen um die Heilkraft der Kräuter. Zudem war sie auch Mystikerin, weshalb ihr der spirituelle Aspekt des Fastens sehr wichtig war. Fasten nach Hildegard von Bingen ist eine sanfte Fastenmethode. Erlaubt ist u.a. auch eine Suppe, die aus Dinkelkörnern, Gemüse und frischen Kräutern zubereitet wird. Die Darmreinigung erfolgt durch ein Ingwer-Ableitungsgranulat, darüber hinaus sollten auch Einläufe gemacht werden. Getrunken wird vorwiegend basischer Fencheltee und in Maßen ist auch Dinkelkaffee erlaubt.
Fasten nach Dr. Franz Xaver Mayr
Mayr war ein österreichischer Arzt, der von 1875 bis 1965 gelebt hat. Bei der Mayr Kur werden frische Milch und Brötchen aus Weiß- oder Dinkelmehl gegessen. Wichtig dabei ist das langsame Kauen und Essen. Durch die zusätzliche Einnahme einer Bittersalzlösung sollen Ablagerungen an den Darmwänden und Giftstoffe aus dem Körper ausgeschwemmt werden.
Vorteile einer Fastenkur
- Der Körper wird entschlackt und entgiftet
- Durch den Verzicht auf feste Nahrung wird die Wirkung des Glücksbotenstoffes Serotonin im Gehirn verstärkt. Viele Fastende berichten deshalb auch von starken Glücksgefühlen und großer gedanklicher Klarheit. Ebenso sinkt bei vielen Fastenden der Stresshormon-Pegel.
Fachkundig durchgeführtes Fasten soll positive Effekte in folgenden Bereichen haben:
- Stärkung des Immunsystems
- Linderung chronischer Beschwerden bei Arthrose, Bluthochdruck und Migräne
- Senkung der Blutfettwerte
- Stabilere Darmfunktion
Nicht zu unterschätzen ist der Effekt des Fastens auf die Psyche. Viele Fastende berichten, dass sie sich frischer und entspannter fühlen und durch das Fasten zu mehr innerer Ruhe kommen. Die Umstellung auf eine gesündere Ernährung fällt oft leichter, wenn vor der Umstellung eine Fastenkur gemacht worden ist.
Nachteile einer Fastenkur
In der Umstellungsphase der Fastenkur fällt vielen das Durchhalten schwer. Oft treten Schwächegefühle, Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen auf. Auch klagen einige Fastende in dieser Phase darüber, dass ihnen ständig kalt ist.
Für wen ist eine Fastenkur nicht geeignet?
- Menschen mit Untergewicht
- Menschen mit Essstörungen wie Bulimie oder Magersucht
- Menschen mit einem BMI über 45
- Menschen mit einer Schilddrüsenerkrankung
- Schwer Leber- und Nierenkranke
Auch falls Sie unter einer Krankheit leiden, die hier nicht aufgeführt worden ist, und gerne eine Fastenkur machen möchten, sollten Sie das nur unter ärztlicher Aufsicht tun. Besonders empfehlenswert ist in diesem Fall die Durchführung der Fastenkur in einer Klinik. Dort stehen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit unter permanenter ärztlicher Aufsicht und haben zudem noch den Vorteil der Gruppe. Wenn das eigene Durchhaltevermögen schwächelt, hat eine Gruppe Gleichgesinnter, die dasselbe durchmachen wie Sie, sehr oft einen positiven Effekt.
Fazit
Fachgerecht durchgeführt hat eine Fastenkur viele Vorteile. Der Körper wird entschlackt und entgiftet. Das ist die ideale Vorbereitung für jeden, der nach der Fastenkur auf eine gesündere Ernährung umsteigen will. Eine Fastenkur soll diverse positive gesundheitliche Effekte haben wie z.B. die Stärkung des Immunsystems oder auch Linderung bei Arthrose, Bluthochdruck und Migräne bringen.
Viele Fastende berichten, dass Sie sich topfit fühlen, klar im Kopf und eine große innere Ruhe empfinden. Neulingen empfehle ich aber immer, sich vor Durchführung einer Fastenkur mit ihrem Hausarzt abzusprechen und diesen gegebenenfalls auch während der Fastenkur zur Kontrolle aufzusuchen. Bei Vorliegen einer Krankheit sollte man eine Fastenkur nicht alleine und ohne ärztliche Aufsicht durchführen. In solchen Fällen rate ich immer dazu, die Fastenkur in einer Klinik zu machen.
Das ist auch für diejenigen empfehlenswert, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu motivieren. In einer Klinik findet man immer auch Rückhalt durch die Gruppe.